Fast 90 Teilnehmer beim #OPENSENNE Spaziergang informieren sich zum aktuellen Stand in Sachen Nutzung des Truppenübungsplatzes Senne und erleben willkürliche Auslegung der Senne-Vereinbarung am eigenen Leib.
Trotz angesagter Gewitter kamen am Sonntag zahlreiche interessierte Bürger*innen zum Sportplatz nach Oesterholz-Haustenbeck um dort am #OPENSENNE Spaziergang teilzunehmen. Bevor sich der Tross auf die kleine, rund 2,5 Kilometer lange, Wanderung machte, wurden zunächst die von Medizinbedarf Rakers gesponserten T-Shirts verteilt.
Als Strecke für den Spaziergang hatten die Organisatoren von Schlangen 4.0 den Senne-Wanderweg ausgewählt. Ein Geheimtipp unter den regionalen Wanderwegen, der größtenteils auf naturbelassenen Wegen zum sogenannten Dreihügelheiligtum führt, einer 3000 Jahre alten Grabanlage. Da sich die Hügelgräber inmitten des Truppenübungsplatz befinden ist der Zugang durch eine aufwändige Beschilderung geregelt. Diese sieht durch Klappschilder vor, dass während der Öffnungszeiten der Senne auch der Wanderweg begangen werden kann. Zur Überraschung aller signalisierten die Schilder an diesem Tag allerdings ein „Verbot“, obwohl die Durchgangsstraßen sowie weitere Wanderwege im „Kleinen Bruch“, für die ebenfalls diese Regelung besteht, geöffnet waren. Ein Grund für das Verbot war nicht zu erkennen und es existieren dazu auch keine Informationen oder Ankündigungen. So wurde einmal mehr deutlich, dass der Zugang zur Senne gänzlich von der Willkür der British Forces abhängt, eine wünschenswerte Informationspolitik nicht existiert und die Senne-Vereinbarung nicht eingehalten wird (Anfrage zur Sperrung des Wanderwegs). Hier stehen Politik und Verwaltung in der Verantwortung, von den Briten die Einhaltung bestehender Vereinbarungen vehement einzufordern.
Dennoch wurde natürlich gewandert und an verschiedenen Stationen informierte Schlangen 4.0 zu neuen Entwicklungen und Erkenntnissen. Konsens herrschte darüber, dass die Informationspolitik deutscher Stellen weiter inhaltlos ist und man Antworten auf zentrale Fragen, wie z.B. im Offenen Brief formuliert, schuldig bleibt (Pressemitteilung Kreis Paderborn | Antwortschreiben Bezirksregierung Detmold). Darüber hinaus ist seitens der Politik weiterhin kein Engagement im Sinne der Bevölkerung zu erkennen. Noch während der Wanderung wurde eine Postsendung mit #OPENSENNE Aufklebern an die CDU Ortsunion Schloss Neuhaus, Sande, Sennelager verschickt. Die CDU in Paderborn hatte sich kürzlich ebenfalls über neue Restriktionen durch die britischen Streitkräfte beschwert. Schlangen 4.0 wird weiter Antworten einfordern, die rechtliche Situation bzgl. der Senne-Vereinbarung prüfen lassen und mit öffentlichen Aktionen ein großzügiges Betretungsrecht der Senne für die Bevölkerung einfordern.
Im Vergleich zum ersten #OPENSENNE Spaziergang wurde die Teilnehmerzahl am Sonntag fast verdoppelt und es ist deutlich zu spüren, wie in der Bevölkerung die Zustimmung für #OPENSENNE zunimmt, während aufgrund der Tatenlosigkeit der Politik der Unmut wächst und insbesondere die Briten durch ihr Verhalten und den willkürlichen Umgang mit der Senne-Vereinbarung an Vertrauen und Akzeptanz verlieren.