Während die Politik der Entwicklung auf dem Truppenübungsplatz Senne ohnmächtig gegenübersteht, legt die Initiative Schlangen 4.0 einen Stufenplanung für die Konversion des Truppenübungsplatz Senne vor. Diesen und weitere Informationen möchte Schlangen 4.0 auch im Rahmen eines #OPENSENNE Spaziergangs am Samstag, 13. November, vorstellen. Treffpunkt für die ca. zweistündige Wanderung am Sennerand ist um 14 Uhr am Parkplatz des Kreisaltenheims in Oesterholz-Haustenbeck.
In den Rathäusern von Schlangen, Bad Lippspringe und Hövelhof steht man vor einem Dilemma. Zahlreichen Warnungen und Informationen zum Trotz hat man nicht mit den Briten über deren Ausbaupläne für den militärischen Übungsplatz gesprochen, bzw. Entwicklungsgrenzen eingefordert. Nun erkennt man nach und nach, welche negativen Konsequenzen der gesamten Region und der Bevölkerung durch die Aufrüstung durch die Briten drohen.
Auf der anderen Seite hat man mit dem Projekt „Senne für alle Sinne“ und den damit verbundenen, nicht unerheblichen, finanziellen Investitionen jüngst den Einstieg in eine touristische Inwertsetzung der bislang als Truppenübungsplatz genutzten Senne gestartet. Allerdings ist zu erwarten, dass eine touristische Nutzung bei Intensivierung des Übungsbetriebs, inkl. lärmender Kampfpanzer, Militärjets und Hubschrauberstaffeln, nicht funktionieren wird.
„Senne für alle Sinne ist ein guter Einstieg für die naturtouristische Nutzung der Senne. Dies kann parallel zur militärischen Nutzung bereits jetzt erfolgen. Eine Konversion muss ebenfalls jetzt angestoßen werden“, so Martin Nowosad von Schlangen 4.0. „Seit Jahren werden kontroversere Diskussionen um die Senne geführt. Um die verhärteten Positionen zu entschärfen schlagen wir einen Stufenplan vor, der sowohl militärische Aspekte, als auch die schrittweise Erschließung des Areals für die Menschen, selbstverständlich unter Bewahrung der Einzigartigkeit der Natur, berücksichtigt“, so Nowosad weiter.
„Unser Stufenplan sieht vor, dass wenig durch das Militär genutzte Bereiche Schritt für Schritt der zivilen Nutzung zugeführt werden sollten. Dazu gehören auch weitere Straßen und Streckenabschnitte, wie die Ringstraße zwischen Oesterholz-Kreuzkrug bis nach Paderborn“, so Klaus Fuhr, ebenfalls von der Schlänger Initiative. „Auch parallel zu militärischen Nutzung ist bei Einhaltung der Sennevereinbarung Naturtourismus und Erholung möglich. Wie das funktioniert wissen die Briten bestens, denn auf der Insel gibt es mit „Respect the Range“ entsprechende Programme auf dortigen Truppenübungsplätzen“, meint Fuhr.
„Am Ende unseres Stufenplans steht die völlige Aufgabe der militärischen Nutzung in der Senne und die Einrichtung eines Großschutzgebietes. Für den Bundeswehrstandort Augustdorf kann der Stapel als Standortübungsplatz erhalten bleiben“ ergänzt Ingo Eikel, ebenfalls Mitstreiter bei Schlangen 4.0. „Wir möchten auch der Politik aufzeigen, dass es Alternativen zur totalen Aufrüstung in der Senne gibt. Dies erwarten auch die Bürgerinnen und Bürger. Den Kopf in den Sennesand stecken und nichts unternehmen hilft niemandem. Die Politik muss jetzt handeln“, so Eikel.
Die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Pläne der Briten, die für die Region einen großen Rückschritt bedeuten würden, möchte Schlangen 4.0 im Rahmen eines weiteren #OPENSENNE Spaziergangs mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren. Während der ca. zweistündigen Wanderung im Naturschutzgebiet „Oesterholzer Bruch mit Schwedenschanze“ soll auch der Stufenplan detailliert erläutert werden. Die Wanderung findet unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen statt.