Die Gemeinde Schlangen hat sich gemeinsam mit Bad Lippspringe und Hövelhof erfolgreich als LEADER-Region Senne3 beworben. Ein wichtiges Ziel dabei ist es, die Senneregion touristisch zu entwickeln. Dafür braucht es u.a. – und insbesondere in der Gemeinde Schlangen – Übernachtungsmöglichkeiten. Ein Wohnmobilstellplatz wäre ein erster Schritt, relativ kostengünstig und zeitnah etwas in dieser Hinsicht zu schaffen. Davon ist die Initiative Schlangen 4.0 überzeugt und hat in den letzten Monaten verschiedene Standorte für Reisemobile in den drei Ortsteilen unter die Lupe genommen.
„Viele neue Stellplätze für Wohnmobile sind in den letzten Jahren eröffnet worden, auch in Ostwestfalen-Lippe. Ein Ende der Entwicklung ist lange noch nicht in Sicht“, so der Schlänger Walter Reese, selbst ambitionierter Wohnmobilist und Kenner der Szene. Nach Angaben des Caravaning Industrie Verbandes sind inzwischen bundesweit etwa 450.000 Reisemobile unterwegs. „Für reisemobilfreundliche Kommunen öffnet sich hier ein sehr attraktiver Nischenmarkt, der bei entsprechender Ansprache dieser Gästegruppe auch für Schlangen eine erhebliche Wertschöpfung bedeuten kann“, ergänzt Reese. Denn Studien belegen, dass jeder Wohnmobilist ca. 45 Euro pro Tag für seinen persönlichen Bedarf ausgibt – exklusive der Stellplatzgebühr.
„Die Gemeinde Schlangen, als Tor zur Senne und zum Teutoburger Wald, bietet alles, um für Touristen sehr attraktiv zu sein“ so Martin Nowosad von Schlangen 4.0. „Ein Stellplatz – oder auch zwei – für Wohnmobile ist überfällig und wir wollen mit unserer Initiative der Verwaltung und den politischen Entscheidenden sach- und fachgerechte Vorschläge für eine mögliche Umsetzung unterbreiten“, so Nowosad weiter. Bei den ersten Begehungen Vor-Ort galt für das Team der Schlänger Gruppe zunächst einmal das Motto „Spinnen ist erlaubt“. Heisst: Ob ein möglicher Stellplatz auf kommunalem oder privatem Boden entsteht, war erst einmal egal. Vielleicht würde sich ja auch ein privater Investor finden. Auch bei der Größe ist man zunächst völlig unvoreingenommen an die Sache herangegangen. Vier Stellplätze sollte eine Anlage allerdings mindestens haben.
Anhand verschiedener Kriterien wurden ingesamt 15 mögliche Standorte in der Sennegemeinde in Augenschein genommen. Immer auch unter der Berücksichtigung von „Einfache Ausstattung“ (lediglich Parkplatz), „Gehobene Ausstattung“ (Versorgungsmöglichkeit mit Strom und Wasser) sowie „Luxusausstattung“ (inkl. alle Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten). Das Ergebnis ist ein Ranking anhand der selbst entwickelten Bewertungsmatrix. Diese wird Schlangen 4.0 zunächst Bürgermeister Marcus Püster vorstellen und ihn bitten, das Thema in die Politik zu bringen. Dort würden Walter Reese und Martin Nowosad gerne die Ergebnisse präsentieren und für eine Umsetzung in der Gemeinde Schlangen werben.
Als leidenschaftlicher Wohnmobilist hat Walter Reese in 2021 die Facebookgruppe „Schlänger Wohnmobilisten“ ins Leben gerufen. Eines seiner Ziele ist es, eine Plattform für aktive Wohnmobilisten in Schlangen und solche, die es werden wollen, zu schaffen. Erfahrungs- und Gedankenaustausch über das nach Reeses Meinung „schönste Hobby der Welt“, Reiseberichte, Stellplatzempfehlungen, Tipps und Kniffe rund um das Wohnmobil, Technische Hilfe, Kauf- und Verkaufswünsche etc. finden hier ihren Platz. Ein weiteres Ziel ist es, ein Stellplatzangebot in seiner Heimatgemeinde zu schaffen und so den Tourismus zu fördern.