Die Gemeinde verpasst eine große Chance sich touristisch zu positionieren.

Bei den Ideencamps und in den Arbeitsgruppen von Schlangen 4.0 ist deutlich geworden, dass in Schlangen Wirtschaftsförderung, aber auch Tourismusförderung schlichtweg nicht existieren.

Jüngstes Negativbeispiel findet der Leser am 22.06.18 in der Schlänger Zeitung (Westfalen-Blatt). In einem umfangreichen Artikel geht es um die Nicht-Beteiligung der Gemeinde Schlangen am 118. Deutschen Wandertag.

Der Wandertag liegt mit Detmold quasi vor der Haustür. Viele Kommunen wie Oerlinghausen, Lage und Horn-Bad Meinberg beteiligen sich mit Aktionen und Wanderungen, um im Windschatten des Events die eigene Kommune zu bewerben, zu fördern und ortsansässige Betriebe profitieren zu lassen. In Schlangen passiert leider absolut nichts. Es fiel so manchem schon auf, dass die Darstellung der Gemeinde im offiziellen Wandertagsmagazin – gelinde gesagt – total blass und alles andere als werbewirksam ist. Dabei hat Schlangen im Segment Wandern ein unterschätztes und bislang schwach entwickeltes Angebot. Einige der örtlichen Wanderwege haben sicher Potential als Qualitätsweg ausgezeichnet zu werden und ganz oben mitzuspielen. Wir leben in einer tollen Landschaft mit fantastischen Wander-, Rad- und Reitwegen. Man könnte viele Optionen für Naturerleben, Umweltbildung, Gesundheit und Freizeit schaffen.

Aus Sicht von Schlangen 4.0 verpasst die Gemeinde hier erneut eine große Chance sich zu positionieren und zu vermarkten. Leider passiert nichts in der touristischen Förderung. Wen wundert es daher, dass ortsansässige Gastronomiebetriebe schließen oder Investitionen scheuen und potentielle Investoren, beispielsweise für Beherbergungsbetriebe, Rückzieher machen.
Das fehlende Engagement in der Verwaltung mit Personalmangel zu begründen ist zu einfach und zu kurz gedacht. Gemeinderat und Verwaltung wären bestens damit beraten, in diesem Bereich tätig zu werden. Schlangen muss sich touristisch wesentlich besser aufstellen!

Und am Ende ist es eben nicht nur Tourismusförderung, sondern Wirtschaftsförderung. Jedes mehr verkaufte Brötchen, jeder zusätzliche Besucher im Freibad – vieles kann auch von (anfangs) wenigen Besuchern profitieren. Natürlich würden auch die Bürgerinnen und Bürger durch vorhandene und verbesserte (touristische) Angebote profitieren. Die Lebensqualität würde deutlich gesteigert. Viele Kommunen im Kreis Lippe machen vor wie es geht. Man muss nur nach Lügde oder Lage schauen. Es gibt ausreichend Fördermittel, die man nur „angraben“ muss. Es hilft nichts am Status Quo festzuhalten und auf bessere Zeiten zu hoffen.

Hoffentlich hat man das Thema bei der kommenden Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Umwelt auf dem Plan (26.06.2018, 18:30 Uhr Bürgerhaus), steht doch der Punkt „Mögliche Optionen zur Entwicklung der Gemeinde Schlangen“ auf der Tagesordnung.

Allerdings sehr zum Bedauern von Schlangen 4.0: Der Punkt soll im nichtöffentlichen Teil behandelt werden. Das kann eigentlich nicht sein, denn Entwicklung betrifft alle.