Schlangen 4.0 setzt sich unter dem Motto „OPEN SENNE“ für geregelte und verbindliche Öffnungszeiten des Truppenübungsplatzes Senne ein.

Durch die ständige und zum Teil willkürliche Sperrung der Senne wächst innerhalb der Bevölkerung der Unmut über das Verhalten der verantwortlichen Streitkräfte und Institutionen wie Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und Bundesforst.

Das Maß ist voll! Schlangen 4.0 wird sich vehement mit verschiedenen Maßnahmen für eine zeitnahe und beständige Regelung zur Öffnung der Senne einsetzen. Der Druck aus der Bevölkerung auf Politik, Bürgermeister, Landräte und Militär muss und wird wachsen, um das Ziel, endlich wieder eine verlässliche Öffnung der Senne zu erzielen, zu erreichen. Es ist Zeit für Veränderung zum Wohle der Menschen, der Lebensqualität und der regionalen Entwicklungsperspektiven in Ostwestfalen-Lippe.

Seit mehr als 100 Jahren leben die Menschen mit und am Truppenübungsplatz Senne. Die Senne ist Heimat und fester Bestandteil der lokalen Identität.

Durch die militärische Nutzung und die damit verbundene Einschränkung der Zugänglichkeit hat sich die Senne zu einem Naturjuwel von europäischer Bedeutung entwickelt. Viele Menschen nutzen die Durchgangsstraßen in der Senne, um sich nach einem anstrengenden Arbeitstag oder am Wochenende in unberührter Natur – beispielsweise auf dem Rad, beim Joggen oder auf Inlinern – zu erholen und vom Alltag abzuspannen. Berufspendler nutzen die Durchgangsstraßen um kurze und schnelle Wege zu und von ihrem Arbeitsplatz zu haben. Ähnlich geht es vielen Unternehmen, die durch kurze Fahrwege außerhalb der Sperrzeiten von Kosteneinsparungen profitieren.

In der Senneregion gab es viele Jahre lang ein für die Bevölkerung akzeptables Gleichgewicht zwischen Sperr- und Öffnungszeiten des Truppenübungsplatzes. Doch in den letzten Monaten ist dieses Gleichgewicht aus dem Ruder geraten. Lange nach Ende des Kalten Kriegs stehen die Bürgerinnen und Bürger durchweg vor verschlossenen Schranken. Die Möglichkeit, Heimat und Natur zu erleben sowie von kurzen Wegen zu profitieren besteht nicht mehr. Es nähren sich Gerüchte, wonach die Senne in naher Zukunft komplett geschlossen werden soll und wonach die viele Jahre erfolgreich praktizierten Öffnungszeiten, morgens zum Berufsverkehrs, am Abend und Wochenenden, der Vergangenheit angehören. Hintergrund ist u.a. die lukrative Vermietung des Übungsplatzes an NATO Partner auf Kosten der Bevölkerung. Ob und wann die britischen Streitkräfte die Senne tatsächlich verlassen steht noch nicht fest. Es ist sogar zu befürchten, dass die US Army nach einem möglichen Abzug der Briten mit einer Übernahme des Übungsplatzes liebäugelt. Die Folgen durch eine Intensivierung des Übungsbetriebes auf die Natur und die Gesundheit sind noch nicht absehbar. Für die Bevölkerung, insbesondere in den Anrainerkommunen, bedeutet dies neben den erwähnten Einschränkungen einen deutlichen Verlust an Lebensqualität und Entwicklungsperspektiven.

Unabhängig von einer Diskussion um die zukünftige Nutzung der Senne, ob militärisch, als Nationalpark oder sonstiges Großschutzgebiet mit Erholungs- und Erlebniswert, ist es an der Zeit (wieder) eine geregelte Zugänglichkeit der Senne für die Bürgerinnen und Bürger einzufordern.